Jagdguide: Ein Servicebuch für Jäger

Der JAGD GUIDE informiert die heimische Jägerschaft über Neuerungen und Standards des modernen Jagdbetriebs. Der JAGD GUIDE ist ein Buch vom Jäger für Jäger.

In dem 280 Seiten starken Kompendium des Herausgebers Josef Ruhaltinger finden sich aktuelle wildbiologische Erkenntnisse ebenso wie die Tipps zu Kugelschuss und Flintenschießen, Reiseempfehlungen zur Auslandsjagd und eine Übersicht über Automodelle fürs Revier.

Die Themen im Einzelnen:

  • Wildbiologie und Jagdstrategien
  • Auslandsjagd: Schottland und Rumänien
  • Bergschuss, Ölschuss und was sonst noch daneben geht..
  • Flintenschießen mit Nicki Szápáry
  • Sichtweise: Kriterien eines Zieloptik
  • Geländewagen: Alle Modelle für’s Revier
  • Schusszeiten in Österreich

Ruhaltinger vereint in dem im KGV-Verlag erschienenen JAGD GUIDE den Servicecharakter eines Jahrbuchs mit den neuesten Ergebnissen der wildbiologischen Forschung. Tipps und Adressen für die Auslandsjagd finden sich in dem Buch ebenso wie Erklärungen, wie der biologische Zyklus des Schalenwildes in Einklang mit nachhaltiger Jagd gebracht werden kann. Es wird mit so manchem Jägerargument bei Stammtischdiskussionen aufgeräumt. Dazu gibt es eine Übersicht über Daten und Preise der wichtigsten Automodelle für den Reviereinsatz.

Der JAGD GUIDE ist ein Jahrbuch, dass mehrere Themen in sich vereint. Es bietet einen Überblick über bestimmende Themen des Weidwerkes, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Er liefert durch Begriffklärungen und Adressen wichtige Orientierungshilfen bei der Beschaffung von Ausrüstung und bei der Planung von Jagdreisen. Jagd verlangt nach Fakten. Denn sie ist mehr als ein Hobby.

Leseprobe: Vorwort

Der Autor

Es ist schwer, das Faszinosum Jagd in klare Worte zu packen.. Die Versuchung ist groß, sich angesichts der Kraft der Eindrücke in schwülstigen Worthülsen zu verlieren . Bei einem Kompendium wie dem JAGDGUIDE, der sich mehr als Service-Buch denn als Erzählung versteht, steigt die Anforderung, Komplexes in Gefälliges zu verwandeln. Ich hoffe, diesem Anspruch dennoch auf den folgenden Seiten gerecht zu werden.

Der JAGDGUIDE ist ein Streiflicht, das sich mit sehr unterschiedlichen Themen auseinandersetzt. Er führt durch Bereiche, die in ihrer Breite nur punktuell erfasst werden. Daher gleich meine Entschuldigung an denjenigen Leser, der sich im Bereich Waffen und Munition mehr erwartet hätte. Hier ist die Diskussion unter Experten bereits in Sphären gewandert, in denen die Luft für – in diesen Themen- weniger engagierte Weidmänner bereits sehr, sehr dünn wird. Zudem findet sich hier am Markt eine enorme Menge an hochspezialisierter Literatur, die für derartige Ansprüche sicher nutzbringender ist als es der GUIDE je sein kann.

Ich habe der Wildbiologie in diesem Buch breiten Raum eingeräumt. Ich glaube immer noch , dass das neu erarbeitete Wissen um die Lebens- und Verhaltensgrundlagen unseres Wildes in vielen Jägerhirnen noch nicht jenen Stellenwert hat, den es benötigt. Gerade gestandene Jagersleut’, die ihre Passion über Jahrzehnte demonstrativ nach außen kommuniziert haben, zeigen sich  wissenschaftlich erarbeiteten Perspektiven verschlossen. Das Credo „ich glaube nur, was ich sehe“ ist gerade in der Jagd wenig zielführend. Dazu ein Zitat, das in vielen Diskussionen zum Postulat wird: „Wenn man auf dem täglichen Ansitz im Herbst keine Rehe mehr sieht, dann gibt es keine.“ Basta. Dass im Winter die Fütterung unverändert stark frequentiert wird, gilt nicht als Widersinn. Der kulinarische Zuspruch wird mit den Rehen des Nachbarn erklärt, die die eigene Vorlage dem nachbarlichen „Glumpert“ vorzögen. Vielleicht gelingt es mir, mit dem GUIDE das eine oder andere wissenschaftliche Argument in die nächste Stammtischdiskussion einzuschleusen. Die Hitzigkeit des Gesprächs muss ja deswegen nicht abnehmen.

Weniger trocken geht es im Kapitel Auslandsjagd zu. Das Thema zählt zu den am stärksten kritisierten Verhalten der Jägerschaft. In einem reduzierten Zusammenhang kann man die Vorwürfe auch nachvollziehen. Grün gewandeter Mann nimmt sich Urlaub, um im Ausland mit geringem Zeitaufwand und unter hohen Kosten ein Tier zu erlegen, dass er bislang nur im Zoo erlebte.  Bei dieser Betrachtung wird völlig ausgeblendet, dass der Jäger  Natur und Leute einer Region auf eine Art kennenlernt, die geradezu süchtig macht. Abgesehen von einer echten Expedition ist die Jagd die intensivste Form, neue Länder und Sitten zu erfahren. Dies gilt natürlich nur für die Jagd auf nicht bedrohte Gattungen. Aber es stimmt nicht, dass die wahren Abenteuer nur im Kopf stattfinden.

Ich beschäftige mich im GUIDE aber auch mit den Grenzen, die im Bereich der Auslandsjagd immer öfter überschritten werden. Der Skandal um „Burlei“ hatte dabei auch seine heilsame Komponente: Der Jäger muss als Kunde sicher sein können, dass das zu bejagende Wild auch wirklich wild ist. Es gibt kein Argument, dass die Züchtung von Tieren zur jagdlichen Erlegung rechtfertigt. Das beginnt mit dem „Kist’lfasan“ und endet beim 10 Kilo-Hirschen, der die Welt erstmals ohne Zäune erlebt. Jedes Bemühen um Verständnis um unser jagdliches Tun wird in einer extrem jagdkritischen Gesellschaft durch derartige Maßnahmen völlig ad absurdum geführt. Abgesehen von der Außenwirkung ist es auch jagdethisch nicht zu vertreten. Die Rolle des Naturnutzers, der sehr wichtige Aufgaben für die Gesellschaft übernimmt, wird durch derartiges Verhalten unglaubwürdig.

Die Jagd wird sich über ihre gesellschaftliche Position mehr Gedanken machen müssen, um nicht langsam, aber stetig an den Rand des gesellschaftlichen Konsenses gedrängt zu werden. Denn dann kann es passieren, dass es auf einmal vorbei ist mit dem Weidwerk, wie wir es kennen. Ständiges Zetern gegen nichtsahnende Städter, Politiker, Grüne, Wissenschafter, Mountainbiker, Holzwirtschafter und wer sonst noch immer irgendwelche abweichenden Standpunkte einnimmt, bringt hier die Jägerschaft nicht weiter. Dass dieses Wissen in den oberen Funktionärsebenen der Jagdverbände stärker verbreitet ist als an der Basis, macht die Sache nicht einfacher. „Weisse Revolutionen“ von oben kämpfen mit einem immensen Beharrungsvermögen unter denjenigen, die sie aufklären wollen. Deren Argumente werden meist eingeleitet mit „ich gehe seit xx Jahren jagen,….“.

Am Ende eines Vorwortes ist es an der Zeit, sich bei all jenen zu bedanken, die zu zum Gelingen des Buches beigetragen haben. Das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie FIWI hat für das Zustandekommen des Kapitels Wildbiologie sämtliche Inputs geliefert. Namentlich seien hier Institutsleiter Prof. Dr. Walter Arnold und Prof. Dr. Friedrich Reimoser bedankt, die mit ihren Forschungen und Erfahrungen das Kapitel erst ermöglicht haben. Die Arbeiten des FIWI und des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien verändern derzeit das Profil der Jagdausbildung und der Jagd nachhaltig.

Besonders dankbar bin ich für die Kooperation mit dem deutschen Jagdverlag Paul Parey, unter  dessen Dach Magazine wie „Wild und Hund“ oder „Jagen Weltweit“ erscheinen. Andreas Rockstroh, Chefredakteur von „Jagen Weltweit“, und sein Team bestreiten das Kapitel über die Auslandsjagd. Denn derartige Erzählungen und Ratschläge müssen erlebt sein. So etwas kann man nicht glaubwürdig recherchieren.

Und zuletzt ergeht mein ganz privater Dank an meine väterlichen Freunde und Onkel Hansi und Anton, die mich als regredierten Stadtjäger Jahr und Tag im „Ruhaltinger-Revier“ mitschleppen. Mich, der immer im Büro sitzt, wenn Kyril, Paula oder Emma wieder den Bestand an Hochständen gehälftet haben oder wenn die Schneelage zur Fütterung über einen Meter fünfzig beträgt . Ich bin ihnen keine große Hilfe mehr. Und trotzdem lassen sie mich das nie spüren. Danke, Burschen.

Mit einem kräftigen Weidmannsheil

Josef „Pepi“ Ruhaltinger (2008)

Technische Details JAGD GUIDE 

Auflage:           15.000 Stück

Seiten               276

Preis:                € 14,90

ISBN:                978 – 3 – 902645 –00 – 5

Verlag:            KGV Marketing und VerlagsgmbH